ORF-Preisverleihung im Landesstudio Tirol für die 5B mit Professorin Mag. Elisabeth Tschellnig

Die letztjährige 4B nahm mit Geschichteprofessorin Mag.a Elisabeth Tschellnig zum Thema „erinnerungsort_grenze“ am Geschichtewettbewerb des Bundespräsidenten zum dritten Mal sehr erfolgreich teil. Ziel des Wettbewerbes ist es, das Interesse an der Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen zu wecken und so das geschichtliche Wissen zu mehren. 

Mit der Instagramseite „erinnerungsort_grenze“ setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Geschichte von Südtirol und Nordtirol auseinander und gewannen den 2. Preis, den „Sonderpreis des ORF“. Für das Thema des Wettbewerbs „30 Jahre grenzenlos“ haben sie mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Interviews geführt und dabei die unterschiedlichen Aspekte der „Südtirolfrage“ kennen und hinterfragen gelernt. Dabei wurde die Rolle der Aktivistinnen und Aktivisten in den 60er-Jahren ebenso beleuchtet wie die Lebensgeschichte von Ernst Brugger, dessen Familie 1938 nach Nordtirol „optierte“. „Mich hat die „Option“, in Südtirol zu bleiben und italienisiert zu werden oder auszuwandern, mit dem leeren Versprechen eines Bauernhofes, sehr berührt“, meint Flora Purner, Schülerin des 5. Jahrgangs. 

Abgerundet wurde das Thema mit einem Interview mit dem jungen Südtiroler Philipp Kammerer und seinem Ausblick in eine mögliche Zukunft: Den Erhalt des Autonomiestatuts, das eine sehr großartige und wichtige Einigung zwischen Südtirol und Österreich und dem Staat Italien darstellt. Es garantiert die Selbstbestimmung und die Minderheitenrechte. „Das Autonomiestatut, wie es besteht, soll weiterhin mit allen Mitteln beschützt, aber auch stärker ausgebaut werden, damit viele Kompetenzen beim Land Südtirol bleiben und dort selbst entschieden werden kann“, meint Herr Kammerer.  

Die Maturantinnen und Maturanten hätten bei diesem Projekt viel dazugelernt, wie Johanna Feichtner, Schülerin der 5B an der HBLFA Tirol, meint: „Wir können jetzt Begriffe wie „Unterdrückung“ und „Widerstand“ besser verstehen.“ „Mit diesem Projekt habe ich gelernt und erfahren, wie es für eine weibliche Aktivistin war, Widerstand zu leisten“, fasst Claudia Hotschnig ihre Erfahrungen bei der Arbeit am Projekt zusammen. Lisa Thomann, Schülerin der 5B merkt an: „Die Grenzen zeigen oft erst, wie wichtig es ist, keine Grenzen zu haben, und dass eine Option oftmals keine Option ist.“ 

Die individuellen Erfahrungen auf Grund der Grenzziehung von 1919, dem weiblichen Widerstand („Frauen trauen sich mehr als Männer“, O-Ton Herlinde Molling) und dem aktuellen Leben in Südtirol mit dem Autonomiestatus war eine wichtige Bereicherung im Unterricht. Am Dienstag, den 3.12., überreichte der ORF-Tirol-Landesdirektor Robert Unterweger den Preis an die heurige Maturaklasse 5B und Mag.a Elisabeth Tschellnig. Direktor Mag. Ronald Zecha gratuliert allen herzlich! 

Veröffentlicht am 03.12.2019